Infested Spaceship

Das Ziel unseres (Janina und Kaspars) Level war es, zu den (uns zu Beginn unserer Arbeit noch unbekannten) Levels der anderen ein Einführungslevel zu gestalten. Da wir wussten, dass es sich in irgend einer Form um Retro-Games handeln würden, kamen wir auf die Idee, ein Computer-Terminal zu verwenden, in das man sich hacken muss (TRON-style …).

Das ganze als abgestürztes Raumschiff, das von Aliens infiziert wurde, zu inszenieren, kam eher als Zufall dazu, erlaubte aber, das Level im Stil eines FPS-Levels zu gestalten.

Da das Level in zwei unterschiedliche Teile fiel, konnten Janina und ich uns die Arbeit gut teilen.

Level Design Exercise in OpenSim 003
Level Design Exercise in OpenSim 004
Level Design Exercise in OpenSim 005
Level Design Exercise in OpenSim 007
Level Design Exercise in OpenSim 009
Level Design Exercise in OpenSim 010
Level Design Exercise in OpenSim 011
Level Design Exercise in OpenSim 013
Level Design Exercise in OpenSim 015
Level Design Exercise in OpenSim 017

Während der Arbeit im Tool wurde für mich (Kaspar) vor allem klar, dass es sich bei SecondLife einmal mehr um eine unglückliche Kombination aus Viewer und Editor handelt, die das Bearbeiten von Inhalten unnötig kompliziert macht. Ich vermisste vor allem die normalen Auf- und Seitenansichten, die ich normalerweise in einem 3D-Editor anzeigen kann. So bin ich immer durch den 3D-Raum gewabert und habe meine Objekte platziert, und musste daraufhin noch einmal darum herum fliegen, um zu überprüfen, dass die Objekte wirklich richtig platziert waren. Das Fehlen jeglicher Schatten machte die Sache nicht eben einfacher.

Der Kollaboration auch nicht eben förderlich ist die undurchsichtige Rechteverwaltung. Einige Objekte können weitergegeben werden, andere nicht, andere lassen sich zwar scheinbar bearbeiten, kehren aber nach dem Verlassen des Bearbeitungsstatus wieder in den ursprünglichen Stand zurück: kollaborative Zusammenarbeit sollte zumindest durch die verwendete Technik nicht noch behindert werden, schliesslich kann noch sonst genügend schiefgehen …

Zudem ist es leider auch oft so, dass das Netzwerk nicht wirklich mitmacht – da der Viewer eine beständige Verbindung zum Internet erforderlich macht, hat man des öftern auch mit Lag zu kämpfen, was das Arbeiten praktisch verunmöglicht.

Fazit meinerseits: Zusammenarbeiten kann durchaus funktionieren, aber die Technologie sollte da irgendwie auch mithalten können … 😉

Avination

Avination befindet sich zwar nicht auf der Liste, aber kann über die Weltliste auf dem OpenSimulator-Wiki gefunden werden.

Die Welt beschreibt sich folgendermassen auf der Website:

Avination, the original home of Dark Freeform Role Play in OpenSim! Utilizing the renowned CCS Combat System, trusted as the RP/Combat System leader in Second Life ™, Avination has positioned itself as the clear choice for the most effective RP/Combat experience where performance and reliability count!

Prepare to enter the world where good meets evil, where darkness finds light, and where chaos endlessly abounds. Unleash your inhibitions and allow your talents to prevail as you RP with others in this enhanced dark RP environment. Take advantage now of all this growing world has to offer and see first hand why the grass IS actually greener on the other side!

Tatsächlich ist die Umgebung, in der man landet, nicht einmal so schlecht gemacht. Ein Gespräch mit einem Avatar, der sehr schnell nach meiner Ankunft auftaucht, zeigt aber, dass nicht alles ganz der Beschreibung der Website entspricht:

[01:15]  Orcam Zenovka: hi
[01:15]  Xeophin Davies: hi
[…]
[01:15]  Orcam Zenovka: IÄve never seen you before
[01:16]  Xeophin Davies: Yes, I’ve just arrived here.
[01:16]  Orcam Zenovka whispers: ah ok !
[01:16]  Orcam Zenovka: welcome!
[01:16]  Xeophin Davies: Still trying to figure out the city.
[01:16]  Xeophin Davies: thank you.
[01:16]  Orcam Zenovka: where are you from?
[01:16]  Xeophin Davies: Switzerland
[…]
[01:18]  Orcam Zenovka: wir haben erst vor kurzem gestartet
[01:18]  Orcam Zenovka: und wachsen sehr schnell
[01:18]  Orcam Zenovka: obwohl wir noch keinerlei werbung gemacht haben
[01:18]  Xeophin Davies: hm, ich hab euch über das OpenSim-Wiki gefunden
[01:18]  Orcam Zenovka: aha
[01:19]  Orcam Zenovka: im moment sammeln wir nur creators
[01:19]  Xeophin Davies: okay, I see
[…]
[01:21]  Orcam Zenovka: ich bin kuenstler
[01:21]  Orcam Zenovka: und habe hier eine neues medium gefudnden
[01:21]  Xeophin Davies: oh, nicht schlecht
[01:22]  Xeophin Davies: wann habt ihr begonnen, daran zu bauen? und wie viele seit er etwa, die das jetzt hier aufgebaut haben?
[01:23]  Orcam Zenovka: also, das was du siehst, also die bauten, die sind in den letzten 20 monaten gebaut worden
[01:23]  Orcam Zenovka: fast alleine von mir
[01:24]  Orcam Zenovka: die software hat meine frau weiterentwickelt
[01:24]  Orcam Zenovka: sie arbeitet seit 2,5 jahren daran
[01:24]  Xeophin Davies: nicht schlecht
[01:25]  Xeophin Davies: so wie ich das verstehe, ist dieser viewer ja auch gleich der editor – ihr habt also keine anderen tools verwendet?
[01:25]  Orcam Zenovka: nein
[01:26]  Orcam Zenovka: alles hier handgemacht
[01:26]  Orcam Zenovka: 🙂
[01:26]  Xeophin Davies: hehe … beeindruckend.
[01:26]  Xeophin Davies: gibts sonst schon viele besucher?
[01:27]  Orcam Zenovka: ja, und es werden taeglich mehr
[01:27]  Orcam Zenovka: wir haben ca 600 user im mom
[01:27]  Xeophin Davies: okay … und die sind alle am rollenspielen hier drin?
[01:27]  Orcam Zenovka: nein, die meisten nicht
[01:28]  Xeophin Davies: also sehen sie es mehr als ort zum erforschen an … und zum andere avatare treffen?
[01:28]  Xeophin Davies: aber das ziel wäre – gemäss der website – schon das roleplaying, oder?
[01:29]  Orcam Zenovka: die webseite wird gerade neu ueberarbeitet
[01:29]  Orcam Zenovka: und diese welt wird dann 4 bereiche haben
[01:29]  Orcam Zenovka: roleplay, education, business and gaming
[01:30]  Xeophin Davies: hm, interessant …
[01:30]  Xeophin Davies: was ist der unterschied zwischen roleplay und gaming?
[01:31]  Orcam Zenovka: roleplay ist ja meist eine dunkle geschichte
[01:31]  Orcam Zenovka: so wie hier urban
[01:31]  Xeophin Davies: okay
[01:31]  Orcam Zenovka: und das gaming wird die helle schoene welt sein
[01:32]  Xeophin Davies: ich verstehe
[01:32]  Orcam Zenovka: wo die leute sich unterschiedliche dinge machen wollen
[01:33]  Xeophin Davies: und das roleplay wird durch eine story vorangetrieben, oder soll das aus sich heraus entstehen? durch die Spieler selbst?
[01:33]  Orcam Zenovka: es gibt da eine story
[01:34]  Orcam Zenovka: aber das ist auch ganz frei so wie die spieler wollen
[01:34]  Orcam Zenovka: ich kenne mich mit dem roleplay nicht aus
[01:35]  Xeophin Davies: okay, das klingt interessant, würde mich interessieren, wie das dann konkret umgesetzt wird 🙂
[01:35]  Xeophin Davies: kein problem
[01:35]  Xeophin Davies: ist es okay, wenn ich mir mal die welt ein bisschen ansehe?
[01:36]  Orcam Zenovka: aber klar schau dich nur um!
[01:36]  Xeophin Davies: cool, danke! und danke für die einführung!
[01:36]  Orcam Zenovka: du kannst mich jetzt auch per IM anschreiben
[01:36]  Orcam Zenovka: ich muss mal jemanden helfen gehen
[01:37]  Orcam Zenovka: bye
[01:37]  Xeophin Davies: okay … bis dann!

Tatsächlich ist die Umgebung um den Startplatz herum gar nicht so schlecht gestaltet, und können wirklich den Eindruck einer urbanen, heruntergekommenen Gegend hinterlassen. Trotzdem bleibt der Dreck schlussendlich nur oberflächlich – unter der Textur-Orgie bleibt zuletzt doch ein ungemein sauberes und aufgeräumtes Gefühl, nicht zuletzt auch, weil das Raster so brav eingehalten wird.

Auch einige der Gebäude sind ganz interessant: so kann man etwa im Untergrund einer Fabrik ein ganzes Labyrinth aus Räumen und sogar einigen Gefängniszellen finden, die für ein Rollenspiel durchaus eine interessante Bühne bieten würden.

Leider sind aber die ganzen Räume vor allem ziemlich kahl, so dass nicht wirklich Stimmung aufkommen mag.

Wer etwas weiter wandert, merkt schnell, dass man in seinen Möglichkeiten eher eingeschränkt ist – man kann nicht einmal seinen Avatar gross verändern, ohne dafür (semi-)virtuelle Währung auszugeben. Zudem scheint es nicht mal sehr viel Möglichkeiten zu geben: gerade mal ein-zwei Shops stehen dazu zur Verfügung, und die meisten scheinen auf weibliche Avatare spezialisiert zu sein.

Auch die Möblierungsmöglichkeiten sind eher bescheiden: die einzigen Angebote, die irgendwie überall zu finden sind, sind ein Bett und eine Sitzgruppe, die angeblich 96 verschiedene Sexpositionen bieten (wieso eigentlich nicht 69? Hm …),  aber nur für eine Frau und einen Mann oder zwei Frauen … aus was für Gründen auch immer.

Wenn es nur um solches Rollenspiel ginge, würde es das Kampfsystem nicht benötigen, das aber irgendwie auch nicht wirklich funktional zu sein scheint (zumindest habe ich es nicht zum Laufen gebracht). Liebling, ich hab die Golden-Gate-Bridge hingepflanzt!

Ausserhalb dieser Startumgebung nimmt die Qualität der Gebäude schnell einmal ab. Einige Inseln scheinen vor allem Entwürfe zu beherbergen, während eine zweite grössere Insel eine Art Gegenwelt zum heruntergekommenen Look der Startumgebung zu sein scheint: eine amerikanische Kleinstadtidylle, die in ihrer Aufgeräumtheit schrecklich uninspiriert ist.

Amerikanische KleinstadtidylleDamit ist natürlich der ganze Witz, der ganze Unterschied zu SecondLife auch schon dahin, und das “Verkaufsargument” für mich weg.

Kommt noch dazu, dass die Grafik einem immer daran erinnert, dass man in einer virtuellen Welt ist: das Geruckel, die unbeholfenen Bewegungen es Avatars, der die nach jeder Bewegung drei mal vor- und zurückgesetzt wird, weil sich der Client mit dem Server ausmachen muss, wie die Figur denn jetzt wirklich steht, die unscharfen Texturen verhindern ziemlich gut, dass irgend eine Form von Immersion aufkommt. Kein Wunder, hatte ich am Ende Kopfschmerzen …

Schlussendlich scheint es mir, dass die Idee zwar gut war, aber die Form eines Grids diese möglicherweise nicht einlösen kann. Von Rollenspiel oder einem epischen Kampf zwischen Gut und Böse war auf jeden Fall wenig zu sehen.

Tlön

Die Welt findet sich unter http://www.tlön.net/index.php?page=home&btn=1 und hat eher weniger Besucher. Es bezieht sich aber direkt auf einen literarischen Text (von Jose-Luis Borges) und könnte deshalb interessant sein.

Bloss dumm, dass man auf ihn nicht zugreifen kann – der Server scheint offensichtlich nicht zu funktionieren. Fazit: Ein erster Versuch war negativ.