VirtYou beschreib sich selbst als ein Unternehmen das sich auf die Erstellung und Präsentation von Online-3D Welten konzentriert. Sie haben zu diesem Zweck auch ein öffentliches OpenSim Grid, auf ihrer Website sprechen sie jedoch vor allem davon, ‘custom’ Welten nach Kundenbedürfnissen zu erstellen. Die öffentliche Welt von ihnen, soll dabei als Treff- und Austauschpunkt dienen, und wohl die Möglichkeiten veranschaulichen.
Allerdings präsentiert sich die Welt entsprechend recht Ausstellungshaft und nicht lebendig oder wie ein tummeliger Treffpunkt. Zwar wurde ich von einem (unsichtbaren?) Beobachter herzlich Willkommen geheissen und er hat mir eine alternative Avatar-Skin zur Verfügung gestellt, doch ansonsten war auf den ersten Blick ausser isoliert umherstehender repräsentativer Architektur mit starkem Las Vegas oder Shopping-Mall Charakter nicht viel zu entdecken. Es ist vorstellbar, dass die Gebäude die bis auf eine Ausnahme fast keinerlei Inneneinrichtung hatten absichtlich so belassen sind, um dem angenommenen Kunden die Vorstellung seiner eigenen Präsentation in einem solchen Rahmen zu überlassen.
Es schien aber nicht gross etwas auszuprobieren zu geben, was grössere Interaktion zwischen den Avataren versprechen oder fördern würde. Möglich ist jedoch, dass ich mit meinen ersten Gehversuchen in der OpenSim Umgebung einfach (noch) nicht Zeit und Ort richtig getroffen habe, um die VirtYou Welt bedeutungsvoller zu erleben.
Am meisten jedoch vermisste ich die Bezugnahme auf den doch sehr andeutungsvollen Namen. VirtYou/Virtue stellt für mich sehr vielversprechend die Frage in den Raum, was Tugend(haftigkeit) im Virtuellen, bzw. für künstliche Personen und Auftritte bedeuten könnte, was sind virtuelle Tugenden, was sind die moralischen Forderungen der virtuellen Welt(en)?
Die Antwort wurde mir von den angetroffenen Architektur-Verschnitten mit dekorativen Plastik-Sphinxen und Stargate-Portalen nicht gegeben.
Schade eigentlich, die Mischung wäre ganz interessant. 😛